Eine Sternstunde war es wahrlich nicht, was in der letzten Sitzung des Schwaigerner Gemeinderats stattfand. SPD und LGU hatten beantragt, für den Bau einer öffentlichen Toilette am Bahnhof im Haushalt 2017 10.000 Euro bereitzustellen und damit einen jahrzehntelangen Missstand nicht nur für die Besucherinnen und Besucher unserer Stadt, sondern insbesondere auch für die Anwohner rund um den Bahnhof zu beseitigen....
Was andernorts eine Selbstverständlichkeit ist, entwickelt sich in Schwaigern zu einer unendlichen Geschichte, die mittlerweile an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten ist. Seit der Schließung des Bahnhofs – als Bahnhof - und des Kaufs durch die Stadt Schwaigern ist das Problem offenkundig und wird beharrlich verschoben – jetzt auf eine Zeit, in der die Überbauung des Rübenverladegeländes und die Neuausrichtung und andere Nutzung des Bahnhofs geklärt ist.
Nur Träumer glauben, dass die dazu notwendigen Entscheidungen in den nächsten 5 Jahren fallen und dann auch zielorientiert umgesetzt werden. Die beiden Fraktionen FWV/BUW und CDU haben - wieder einmal – nach dem Grundsatz entschieden „Wer die Mehrheit hat, der hat auch Recht!“ und offensichtliche Notwendigkeiten ignoriert.
Der Fairness halber sei hinzugefügt, dass nicht nur der Gemeinderat nicht seinen besten Tag hatte. Die Verwaltung hätte schon längst von sich aus eine vernünftige Lösung vorschlagen können. Und dass man für eine Toilette Strom und Wasser braucht, ist nicht erst seit letzter Woche bekannt.
Schade, dass es in Schwaigern auch in Zukunft nicht heißt „Ab auf die Toilette!“ sondern nach wie vor– zur Freude der Anwohner und Mitmenschen - „Ab in die Büsche!“ Lustig allerdings findet das mittlerweile niemand mehr.